9. Mai 2025
Ursprünglich stand heute "Kyoto" auf dem Plan, da die Wetterprognose gegen Nachmittag Regen vermeldete, haben wir kurzerhand etwas umgestellt und heute Nara vorgezogen (kürzerer Hinweg, kleinere Distanzen in Nara, somit möglicherweise früher fertig mit dem "Outdoor-Programm").
Nara - Reh Park
Nach dem Aufstehen, bereit machen zu gehen und Hinreise nach Nara, kamen wir in kürzester Zeit bereits am Reh-Park an. Was ist das besondere daran? Die Rehe haben sich so derart an die Menschen gewöhnt, dass sie ganz zutraulich wurden. Erst recht, da man sie als Tourist mit speziell zur Verfügung gestellten (natürlich gegen Geld) Reh-Crackers füttern darf. Das lustige daran: die Rehe haben gelernt sich zu verbeugen - ganz nach ihren menschlichen, japanischen Vorbildern. Das weniger lustige daran: wenn sie sehen, dass man als Tourist Crackers hat, werden sie (vermutlich je nach Hunger), ziemlich aufdringlich bis aggressiv (an den Kleidern zupfen / knabbern / beissen).
Da die Rehe genau wissen, woher die Crackers kommen, sammeln sie sich üblicherweise um die entsprechenden Verkaufsstände - erst Recht wenn da auch massenhaft Touris daher kommen und somit die Crackers da bereits kaufen. Das heisst sie wissen auch ganz genau, wenn jemand ein Cracker Paket kauft und somit "verteilen" darf. (Die Stände lassen sie in Ruhe - klevere Tiere!)
Das erste Pack Reh-Crackers wurde von uns (genauer gesagt mir) somit eher hastig - und unter Qualen - verteilt, weil nicht damit gerechnet, dass die Rehe dies sehen und sich sofort auf mich stürzen. Zum Glück sah ich als Vorbereitung zu Japan mal ein Video betreffend Nara und Reh-Park, in dem erklärt wurde, dass man am Ende seine "leeren Hände" zeigen soll, sodass den Tieren bewusst wird, dass man keine Crackers mehr hat und sie einen dann in Ruhe lassen. Was sie dann auch taten. Immerhin!
Die selbe Story in 4 Bildern:
Ich versuche das Paket aufzubekommen..
schaffe es aber nicht schnell genug - die Rehe fangen bereits damit an, an meinen Kleidern zu zupfen (und mich zu beissen)
Nachdem ich die ersten Cracker verteilen konnte (aus Panik wild um mich schmeissend), sind einzelne Rehe damit beschäftigt diese im kaum vorhanden Gras zu finden und zu verspeisen - lieber das als mich / meine Kleidung!
Kurz danach habe ich dann auch das letzte Cracker verteilen können - habe meine leeren Hände gezeigt und wurde dann auch in Ruhe gelassen.Beim nächsten Paket (mit rund 10 Cracker) waren wir etwas klüger und haben es direkt nach dem Kauf im Rucksack verschwinden lassen und den Rehen unsere leeren Hände gezeigt. Das hat sie natürlich nicht gefreut, aber sie haben es respektiert und uns in Ruhe gelassen. So konnten wir das Bündel (was mit Papierstreifen geschnürt / geklebt ist), vorsichtig im Rucksack öffnen und dann - bei Gelegenheit - einzelne Crackers jeweils aus dem Rucksack nehmen und so "gezielt" füttern (und zugegebenermassen auch manchmal in Szene setzen und fotografieren):


Verwirrter und verwirrender Baum 😅
am Nachmittag waren die Rehe schon ganz ruhig

Der Reh-Park ist gleichzeitig mit diversen Tempeln und Schreins gespickt (oder ist es eher andersrum?), die dazu einladen zu meditieren und in sich zu gehen. Ein etwas meditativer Morgen 🤫 (wir haben einiges davon fotografiert, wollte aber auch nicht alles mit Bildern zukleistern hier).
Gegen 11:00 kam dann langsam ein Hüngerchen auf - und am Abend zuvor hatte ich auf Google Maps noch per Zufall etwas entdeckt mit einer sagenhaften 4.7⭐ Bewertung, entsprechend wollte ich da hin zum Essen. Als wir da ankamen, wurde gerade ein Platz für uns frei - wir haben verschiedene Udon Nudeln in Miso Suppe bestellt (mit Tofu / Crevette) und dann genossen. Kore wa totemo oishikatta desu! Das war sehr lecker! Als "Nachspeise" gab es noch einen süssen Macha-Latte und Warabi Mochi. Nicht weniger lecker! 🤤
Das war soo lecker, dass wir nicht einmal an's Fotografieren gedacht haben! Upsi 😅
Nara - Great Buddha Hall
Nach dem Essen gingen wir auf dem Rundkurs weiter und erreichten schlussendlich die "Great Buddha Hall" / Tōdai-ji.
Was da vor rund 1300 Jahren gebaut wurde ist einfach nur unglaublich! Eine Bronze Statue mit einem Gewicht von etwa 280 Tonnen (inkl. Sockel)! Der Wahnsinn! 15m hoch, einzelne Schichten gegossen, aufeinander gelegt und dann an Ort und Stelle verschweisst. Ursprünglich zudem mit Blattgold verziert. Der Tempel rundherum ist über die vielen Jahre einige Male abgebrannt und wurde jeweils wieder neu aufgebaut.
Beim ursprünglichen Tempel müsste man den goldenen Buddha aus grosser Distanz durch die grossen Öffnungen glitzern gesehen haben. Das sah bestimmt prächtig aus - und war auch genau so gemeint. Eine Zurschaustellung der buddhistischen Macht:
Man kommt sich echt winzig vor!Danach machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg - sind schon viel gelaufen und unsere alten Knochen / Gelenke machen sich, durch die erhöhte Belastung des nicht zu vernachlässigenden Zusatzgewichtes und intensiveren Nutzung als sonst üblich, doch langsam bemerkbar. 🤫
Wir hatten auf dem Hinweg zum Park direkt bei der Bahnstation bereits eine Einkaufsmeile entdeckt, die wollten wir doch noch genauer unter die Lupe nehmen und schauen, ob wir was interessantes finden.
Nara - Einkaufsgasse
In der Einkaufsmeile angekommen, waren wir beide etwas müde und träge vom Tag (und Regen, es war bestimmt der Regen!!) und mochten so gar nicht richtig shoppen 😅 Aber.. wir haben dann wiederum viele Schulkinder gesehen, die sich da an der Ecke so etwas grünes, weiches aber doch zähes, essbares Etwas geholt haben, dass eine etwas dünklere Füllung hatte.. Ihr erahnt es bereits, oder? Natürlich mussten wir das ausprobieren! 🤤😊 Und wieder einmal war es sooo lecker und schnell weg, dass es nicht einmal ein Beweisfoto davon gab! 😅
Da unsere Füsse sich schon ziemlich schwer anfühlten, sassen wir danach in den Zug und machten uns mal grob in Richtung temporäres Zuhause auf - nur um dann doch noch einen Umweg über Osaka "Zentrum" / Ueda zu machen und da noch etwas herumzustöbern.
Osaka - Zentrum
Im Zentrum trafen wir dann wiederum auf viele Menschen.. sehr viele Menschen! Überall nur Menschen!? Wow! Ich vermute wir haben bisher nicht sooo viele angetroffen, weil wir in der "Golden Week" angekommen sind und zu der Zeit möglicherweise die meisten bei ihren Familien waren anstatt in der Stadt am Arbeiten.
Naja, wie auch immer - im 7-eleven konnte ich meine Führerausweis-Übersetzung ausdrucken, im Yodabashi (ja genau, wiederum so ein gigantisches Einkaufszentrum - mindestens 8 Stockwerke, jeder rund 80 x 30m Fläche) eine Sonnencreme gekauft (morgen soll es ja noch einmal richtig sonnig werden und wir sind schon leicht angebrannt) und ... Irgendwie war es bereits wieder Zeit um den Hunger zu stillen 😅
Nach etwas hin und her fanden wir (eher per Zufall) im Untergrund ein wahres Izakaya Mekka mit dutzenden verschiedenen kleinen Izakayas - bei einem hat es mich irgendwie festgehalten (weil ich sah, was Gäste da bereits bestellt und vor sich liegen hatten) und Patricia direkt überredet da zu essen.
Als wir dann so da sassen und unser Essen bereits bestellt hatten, hatte ich das Lokal genauer betrachtet und ...
Menschen - so weit das Auge reicht 👁️
Unser Koch für dieses Abendmahl. Hönde waschen bnedeutet etwas Wasser über die Hände fliessen lassen und an der Hose abtrocknen. Wann das alles das letzte mal geputzt wurde, weiss ich nicht. Ich schätze mal als es eingebaut wurde 😳
Ein Blick auf ein anderes Lokal im selben Untergrund
und noch viele weitere...
warum haben wir nicht hier gegessen?
oder hier?Statistik
Wiederum etwas Statistik zum Schluss:
- Schrittzähler: Patricia 17'200; Beat: 19'448
- Höchster Puls des Tages, Patricia: 103 ; Beat: 190